5-Sterne-Dorf: Wo Madonna Geburtstag und Justin Timberlake Hochzeit feierten
Man kann sich kein besseres Setting vorstellen: Jeder Hochzeits- oder Geburtstagsgast bekommt sein eigenes Tuffsteinhaus (Kalkstein aus der Region) mit Dachterrasse, Doppeldusche und Pipapo. Von den Balkonen aus können sich die Kinder zurufen, ob es gleich zu einem der Pools, Strände oder zum Pasta-Selbermachen geht. Alle Häuser bilden zusammen ein altes, apulisches Dorf. In der Mitte: eine Piazza zum Feiern.
Willkommen im Borgo Egnazia!
Das Borgo Egnazia liegt in Apulien, der Ferse des Stiefels. Die nächste Stadt ist Fasano und der nächste Flughafen ist in Bari, circa 45 Minuten vom Hotel entfernt. Das Borgo (ital. = Dorf) sieht aus wie ein altertümliches. Es ist aber erst vor neun Jahren fertig gestellt worden. Daher auch der hohe Komfort auf den Zimmern. Das ist nicht kitschig, sondern sehr solide und gelungen. Unebene Gassen aus Stein sind gesäumt von Rosmarinsträuchen. Sie führen zu massiv gebauten Häusern, deren heller Kalkstein bereits natürliche Verwitterungserscheinungen aufweist – garantiert kein künstliches Disneyland-Feeling.
Häuser & Angebot
Es gibt zwei Pools plus 29 private Pools vor 250qm großen Villen. Außerdem kann man täglich zwischen sechs Restaurants auswählen, darunter auch das Michelin-Star-Restaurant Due Camini.
Zwei Privatstrände sind leicht zu erreichen, ein felsiger und ein sandiger. Das Spa misst 1.600 Quadratmeter – für die Anwendungen wird mit ätherischen Ölen aus der Region gearbeitet. Das fühlt sich richtig gut und richtig an. Am liebsten möchte ich die pflegenden Öle gar nicht mehr abduschen. Aber in der Dusche stehen auch die feinen, hochwertigen Produkte, z.B. Duschgel aus Süßmandelöl.
Für das Fitnessstudio wurde gerade ein Vertrag mit Gerätehersteller Technogym abgeschlossen, der festlegt, dass hier immer die allerneuesten Geräte der Marke aufgebaut werden. Erica D’Angelo, Direktor „Wellbeing”, ist super stolz auf ihren Coup. Sie strahlt.
Überhaupt agiert hier jeder Angestellte wie ein Unternehmer – allein das zu erleben, macht gute Laune.
Beim Frühstück komme ich gerade noch dazu, einen Cappuccino zu bestellen. Dann tauche ich ab in die Bildoberfläche meines Laptops. Ein Artikel muss dringend fertig werden. Hätte mir die Kellnerin nicht auf eigene Faust einen frischen Saft aus Obst und Gemüse bei der „Juice Bar” pressen lassen und regelmäßig einen frischen Cappuccino gebracht – ich wäre schlecht vorbereitet in den Tag gestartet.
Für sich und nie verloren
Wie viele Gäste sich tatsächlich in dem Fünf-Sterne-Retreat aufhalten, bemerke ich erst beim Festa Di Primavera, dem Frühlingsfest auf der Piazza. Wo steckten all diese Menschen sonst? Auf einem der vier Tennisplätze? In der Kochschule? Oder bei einer der archäolgischen Ausgrabungsstätten in der Umgebung? Ich höre viel Italienisch, ein bisschen Schweizerdeutsch und entdecke eine entzückende, holländische Familie. Auch Deutsche und Amerikaner, die unprätentiösen Luxus bevorzugen und hier ihre Ferien verbringen, sind auffallend angenehme Gäste.
Auf dem Gelände, auf dem sich auch ein 18-Loch-Golfplatz befindet, verteilen sich die Gäste. Auch, weil man sich hier jederzeit ein Fahrrad, z.B. samt Picknickkorb, am Eingang schnappen kann. Dann kann man ins nächstgelegene Dorf fahren oder zu einem der Olivenhaine. 2.000 Jahre alte Olivenbäume gilt es zu entdecken und Keller, in denen zur Zeit des Römischen Reiches Sklaven und Esel auf kleinstem Raum miteinader leben und arbeiten mussten. Das meiste Olivenöl (circa 70 %) wurde damals noch für Öllampen hergestellt. Heute laden die Masserias zu Olivenöl-Tastings mit Prädikat „Extra Vergine” ein.
Alles aus der Region
Theoretisch muss man sich aus dem Luxusparadies aber gar nicht herausbewegen. Die Gründer und Eigentümer Camilla und Aldo Melpignano legen großen Wert auf den Erhalt apulischer Traditionen. Egal, ob in der Trattoria La Frasca oder im sternegekrönten Restaurant Due Camini, es wird ausschließlich mit Zutaten aus der Region gekocht.
Jede Dekoration stammt aus dem Umland: Zweige vom Strand, Körbe voll mit ungeschälten Mandeln, Tuffstein als hängende Designobjekte. Im Sternerestaurant sich Körbe voll mit Zwiebeln drapiert – das ist so ungewöhnlich wie schön und gemütlich.
Im Hotelshop – dem schönsten, den ich je gesehen habe! – werden handgemachte Leinenkleider und Keramiken angeboten, exklusiv von apulischen Kundhandwerkern für das Borgo Egnazia hergestellt. Die geflochtenen Handtaschen stammen von einer 85-jährigen Frau. Leider möchten junge Frauen dieses Handwerk nicht mehr von ihr erlernen, weshalb es Camilla Melpignano diesen Sommer versuchen wird.
Handgenähtes aus dem Dorf
Handgeflochtenes aus dem Dorf
Handbemaltes aus dem Dorf
Der Bestseller im Shop, das 'Camilla'-Kleid, trägt den Namen der Besitzerin. Camilla Melpignano sorgt auch für Blusen von Isa Arfen im Shop oder die neueste Bikini-Mode. Ihr Leinenkleid gibt es immer wieder in neuen Farben, meist Uni. Hier kann man die Kleider auch online kaufen >>>
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Photo Credit: Borgo Egnazia
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